Arbeiten mit Eiche, Stahl und Farbe
Du bist am ziel
hast Du den Weg gefunden.
So brauchst Du nicht zu eilen,
denn Du bist schon da
und darfst den Weg
zu Deiner Heimat machen
aus der Gewissheit nur,
dass dieser Weg der Deine.
(Verfasser unbekannt)
Jetzt kennen wir uns schon viele Jahrzehnte und ich habe ihn über Jahre in verschiedenen Städten besucht, und in unterschiedlichen Tätigkeiten erlebt. Immer mit den Menschen im Gespräch,
immer zum Zuhören bereit.
Doch im Stillen von einer Sehnsucht getrieben: Hier macht einer weiter, von der Baustelle Mensch, weiter zur Baustelle Haus, um die Skulptur in ihrer archaischsten Form zu erfassen. Form und
Inhalt sind begeh-, erlebbar, hin zur Baustelle „ich“. Mit dieser geballten Lebenserfahrung zieht sich einer endlich legitimiert zurück; mit der Option, gewichtig in die Welt zu wirken.
Wenn ich von Köln nach Kircheib in sein Atelier fahre, muss ich die Landesgrenze NRW überfahren, nach Rheinland-Pfalz. Sein Arbeitsplatz, ein Grundstück, zur Straße hin mit hoher Hecke
geschützt, durch einen Bach zur Wiese begrenzt, in der Weite den Waldrand.
Hier kann man schweigen, lesen und Menschen empfangen. Hier arbeitet einer, der anfängt sich selbst neu zu erfahren, sich anders zuzuhören. Durch eigene Anstrengung, am eigenen Körper, die
Skulpturen machen es sichtbar.
An hundertjährigen Eichen, er würde es auch mit tausendjährigen aufnehmen, voller Ehrfurcht und respektlos, sich der Form, dem Gewicht und der Zeit stellend. Die Ränder ertasten, Spuren und
Streicheleinheiten entlang der Form, und doch beschäftigt sich diese gewichtige Skulptur über die Außenhaut mit dem Innenleben.
Wie schwer darf es sein?
Hier ordnet sich einer neu ein, mit der Lebenserfahrung unter Menschen zu sein, allein, sich in Holz auszudrücken. Skulpturen mit Bohrungen und Einschnitten, die wieder mit anderem Material
farbig geschlossen wurden. Markierungen wie Wunden, die in der Wiederholung etwas Serielles haben. Die Oberfläche neu erfassen, in dem diese aufgeteilt wird in gleichmäßige Quadrate, ich
müsste sie zählen - so, wie weit darf es nach innen gehen? Es scheint sehr weit, die Aussage wird durch die Form bestimmt, und nur wer sich lange den Assoziationen hingibt, wird die Aufrechte,
meditative Haltung der Skulpturen ergründen.